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Ludwig Adamovich ist 85: Ein außergewöhnlicher Mensch mit beeindruckendem Lebenswerk

24.08.2017

Die Mitglieder des VfGH sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gratulieren dem langjährigen früheren Präsidenten (mit Video).

Ludwig Adamovich, Präsident des Verfassungsgerichtshofes 1984-2002 (Foto: Georg Hofer, Innsbruck) 

Ludwig Adamovich, der frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofes, ist 85. Der Jubilar ist seit vielen Jahrzehnten eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des österreichischen Rechtslebens. Er hat in drei juristischen Berufen Großartiges geleistet: als Beamter, als Wissenschafter und als Verfassungsrichter.

Ludwig Adamovich wurde am 24. August 1932 in Innsbruck geboren. Nach dem rechtswissenschaftlichen Studium an der Universität Wien trat er 1955 in den Dienst des Landes Niederösterreich ein. 1956 wechselte er in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes, dem er in der Folge mehr als ein Vierteljahrhundert angehörte, zuletzt lange Zeit als dessen Leiter. Dazwischen war Adamovich zwei Jahre hindurch an der Universität Graz als Ordinarius für öffentliches Recht tätig. Mit 1. Jänner 1984 wurde er zum Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes ernannt. Adamovich hat dieses Amt bis zum Erreichen der Altersgrenze Ende 2002, also 19 Jahre lang, ausgeübt. 

Im Jahr 2004 folgte Ludwig Adamovich der Einladung des damaligen Bundespräsidenten, Heinz Fischer, in der Präsidentschaftskanzlei die Funktion eines ehrenamtlichen Beraters für verfassungsrechtliche Angelegenheiten zu übernehmen – eine Aufgabe, die er bis zum heutigen Tag, nunmehr für Bundespräsident Alexander van der Bellen, mit großem persönlichen Einsatz wahrnimmt.

Ludwig Adamovich ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes, und vor allem als dessen langjähriger Leiter, war er den politischen Organen des Bundes und der Länder ein kompetenter und kluger Ratgeber. Beeindruckend sind auch seine Leistungen als Rechtswissenschafter. Dies trifft sowohl für die Zahl seiner Veröffentlichungen als auch für deren Inhalt zu.

Besondere Verdienste hat sich Adamovich aber als Präsident des Verfassungsgerichtshofes erworben. Seine Präsidentschaft markiert eine Zäsur in der Entwicklung der österreichischen Verfassungsgerichtsbarkeit. Unter seiner Leitung wurde der Gerichtsbetrieb in vielen Belangen entscheidend modernisiert. Ein großes Anliegen waren ihm auch der Aufbau und die Pflege von Kontakten zu ausländischen Verfassungsgerichten – vor allem zu den in den 1990er-Jahren neu entstehenden Verfassungsgerichten in Osteuropa, die in ihrer Gründungsphase auf Unterstützung besonders angewiesen waren. Adamovich hat damit das Ansehen, nicht nur des Verfassungsgerichtshofes, sondern unseres Landes insgesamt – als der Heimat des historisch ersten Verfassungsgerichts der Welt – außerordentlich gemehrt.

Der amtierende VfGH-Präsident Gerhart Holzinger würdigt Adamovich als einen außergewöhnlichen Menschen: „Ein Intellektueller von hohen Graden, hochgebildet, vielseitig kulturell interessiert und polyglott, aber auch fleißig, engagiert und zielstrebig. Anders wären seine vielfältigen beruflichen Erfolge gar nicht denkbar. Alles in allem also ein Lebenswerk, auf das der Jubilar mehr als stolz sein kann.“

Die Mitglieder sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verfassungsgerichtshofes wünschen Ludwig Adamovich alles erdenklich Gute zu seinem besonderen Geburtstag!

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