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Gemälde von Josef Mikl ziert nun den VfGH

07.08.2019

Das „Großer Kopf mit Rot“ (1985–86) betitelte Ölbild wurde anlässlich des 90. Geburtstages des bedeutenden österreichischen Künstlers Josef Mikl im VfGH angebracht.

„Dieses Bild gibt Raum“ betonte die Witwe des Künstlers Brigitte Bruckner-Mikl im Rahmen der Anbringung des Gemäldes an der Stirnseite der Feststiege des Verfassungsgerichtshofes. VfGH-Vizepräsident Christoph Grabenwarter dankte Brigitte Bruckner-Mikl, selbst anerkannte Künstlerin, für die „das Entree des VfGH nunmehr sehr positiv prägende und schätzenswerte Leihgabe“.

Brigitte Bruckner-Mikl und Vizepräsident Christoph Grabenwarter anlässlich der Überreichung des Gemäldes 
Josef Mikl, Großer Kopf mit Rot (1985–86) (Foto: Maximilian Rosenberger)

Josef Mikl (8. August 1929–29. März 2008 Wien) war einer der prägendsten zeitgenössischen Künstler, der als Mitglied der legendären Gruppe Galerie St. Stephan und später als langjähriger Professor an der Akademie der bildenden Künste richtungsweisend für viele Künstlergenerationen war. Seine Biographie listet beeindruckende Erfolge wie seine Teilnahmen an der Biennale in Venedig (1968) und der documenta in Kassel (1964, 1977), internationale Ausstellungen und zahlreiche Ehrungen auf. Unauslöschlich mit der österreichischen Kunstgeschichte verbunden ist er mit seinen prominentesten Aufträgen: Der 16 Glasfenster im Obergeschoss der Friedenskirche in Hiroshima, dem 300 m² großen Wandbild in der Emmauskapelle in St. Virgil, Salzburg und schließlich der Ausgestaltung des Großen Redoutensaales in der Wiener Hofburg mit seinem 404 m² großen Deckenbild und den 22 Wandbildern. Der Saal dient gegenwärtig als Plenarsaal des Nationalrates.

Ein zentrales Thema in Josef Mikls Werk ist die Auseinandersetzung mit dem Menschen in Form einer Figur, eines Kopfes, einer Büste oder eines Gespräches. Nach einer Phase des „Einschauens“ in seine Arbeiten werden für den Betrachter die in seine Bildsprache transferierten und abstrahierten Figuren, Köpfe oder Gegenstände in leuchtenden Farben und mit Spannung und Dynamik gesetzten Pinselstrichen, sichtbar. Über dieses Einschauen, das Auseinandersetzen mit Kunst, meinte Josef Mikl selbst: Wenige verstehen Bilder richtig, man will zuerst denken und dann schauen. SCHAUEN ist die geistige Arbeit. 

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